Veröffentlicht am 04.10.2024
HeiG-Voices meistern ihre erste Premiere am Dienstag, 01.10.2024, bei der Uraufführung von „Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!“
Eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude liegt in der Luft und ist für alle Anwesenden spürbar und mitreißend. Auch für mich. Gleich beginnt die Uraufführung von „Marie-Antoinette oder Kuchen für alle!“ Mittendrin: unsere fünf HeiG-Voices Isabell, Anna-Lena, Sofia, Ebru und Jannat (v.l.n.r.).
Ich gucke ein letztes Mal hinter den Vorhang und vergewissere mich per stiller Daumen-hoch-Abfrage, ob es ihnen gut geht. Dann finde ich meinen Platz im ausverkauften Saal. Gleich geht es los…
Um kurz nach 11.00 Uhr schreitet der Komponist, Marc L. Vogler, der auch das Dirigat übernimmt, höchstpersönlich vor das Orchester - und den Chor mit unseren HeiG-Voices. Alle stehen auf, der erste Applaus vom Publikum ist zu hören. Die Stimmung ist jetzt schon gelöster, aber noch immer angespannt.
Die ersten Töne erklingen. Verwirrung kommt auf: „Häh?! Das hört sich doch „alt“ an!“ Dann der erste Gesang aus dem Off und auf einmal steht sie da: „Marie-Antoinette“, bunt und schrill und irgendwie „too much“ - mit einer opulenten, pinken, hochtoupierten Frisur, die an Marge Simpson erinnert, die hier aber noch von einem Haaraccessoire getoppt wird: einem Schiff! Ihr erstes gesungenes Wort: „Arschlöcher“!
Spätestens jetzt ist klar: Das hier ist anders, das hier ist - Schüler*innen würden sagen: „cool(er)“, ich möchte nach der gesamten Vorstellung sagen: SENSATIONELL!
An diesem Morgen passt einfach alles: die Hauptdarsteller*innen brillieren sowohl gesanglich als auch schauspielerisch, das Orchester meistert die vielen Wechsel zwischen unterschiedlichen musikalischen Stilen und komplexen Rhythmen hervorragend, der Chor aka das Volk klingt stark und - wie sich das für Revolutionäre*innen gehört - mutig und überzeugend, und das Publikum, das auch eine wichtige Rolle „spielt“, trägt den komödiantischen Vibe der Oper mit seinen Lachern an den richtigen Stellen von Sekunde eins an die vollen anderthalb Stunden lang.
Ich fühle mich nach der Aufführung ganz berauscht und „ausgefüllt“ - mit unglaublich toller Musik, kreativen Impulsen für meinen Unterricht - und auch noch ein paar offenen Fragen: Wie viele Zitate hat der Komponist denn nun verwendet?, um hier nur eine zu nennen. Wie es sich für eine Lehrerin gehört, werde ich das noch herausfinden :).
Kuchen gab es für unsere HeiG-Schülerinnen übrigens schon vor der Aufführung - mit lieben Toi-toi-toi-Wünschen ihrer Chorkollegen*innen. Eine von vielen lieben und wertschätzenden Gesten der anderen Mitwirkenden und des gesamten Opernhaus-Teams, bei dem sich die HeiG-Voices und ich uns an dieser Stelle herzlichst bedanken!
Toi, toi, toi für die noch anstehenden Vorstellungen! Ich komme auf jeden Fall wieder!
Herzliche Grüße
Lisa Hidajat
Musiklehrerin am HeiG und Leitung HeiG-Voices
PS: Am Sonntag, 24.11.2024, werden die HeiG-Voices in kleiner Besetzung das Schlusslied der Oper - „La Guillotine“ - neben anderen tollen Beiträgen beim HeiG-Konzert „Schule macht Musik - Musik macht Schule“ im Werner Richard Saal in Herdecke performen. Los geht es um 11.00 Uhr. Eintrittskarten sind noch für 10€ im Sekretariat erhältlich.
PPS: Die HeiG-Voices proben immer dienstags während der siebten Schulstunde. Wir freuen uns auf dich!